FONAP-Mitgliederprojekt geht in die zweite Phase

In Kooperation mit dem indonesischen Palmölforum für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern FORTASBI und den indonesischen NGOs Setara-Jambi und CAPPA engagieren Mitglieder des FONAP sich seit März 2022 im größten Palmöl-Produktionsland Indonesien.

Nun geht das Projekt in die zweite Phase. Von Tanjung Jabung Barat in der Provinz Jambi auf Sumatra wächst es in den Nachbardistrikt Tebo. Inhaltlich baut es auf den Erfolgen der ersten Phase auf.

Kooperativen engagieren sich für Wiederaufforstung

Die Projektregion befindet sich in der Pufferzone zum Bukit Tiga Puluh Nationalpark. Waldbrände haben dort 2017 und 2018 Verwüstung angerichtet. Nun wollen drei Kooperativen dazu beitragen, ihn auf einer Fläche von 17 Hektar wieder instand zu setzen. Dazu pflanzen sie Nutzpflanzen wie Lichtnussbäume. Auch Kaffee kann im Schatten von Regenwaldbäumen gut gedeihen. Die Idee dahinter heißt soziale Forstwirtschaft: Nicht nur der Wald, sondern auch die Kleinbäuerinnen und -bauern sollen davon profitieren.

In der ersten Projektphase haben die Pflanzungen bereits begonnen. Nun erhalten die Gruppen Unterstützung bei der Professionalisierung. So soll sichergestellt werden, dass die Setzlinge gut gepflegt werden und die Mitglieder der Gruppen auch tatsächlich ihr Einkommen steigern können.

Frauengruppen betreiben Baumschulen

Um den Wald durch soziale Forstwirtschaft in Stand zu setzen, brauchen die Kleinbäuerinnen und -bauern Setzlinge. In der ersten Projektphase haben Frauengruppen mit insgesamt 70 Mitgliedern drei Baumschulen aufgesetzt. Sie verkaufen junge Kaffeepflanzen und Lichtnussbäume an die Kleinbauerngruppen und auf nahegelegenen Märkten.

Die zweite Phase soll es ermöglichen, dass sie daraus ein dauerhaftes Einkommen beziehen. Mit Unterstützung des Projekts werden die Frauen beispielsweise Business Pläne aufstellen und sich offiziell registrieren. Außerdem soll die Kooperation zwischen den Frauengruppen und den Kleinbauerngruppen gestärkt werden.

Dörfer engagieren sich für Flussschutz

Durch das Projektgebiet fließt der Fluss Pengabuan. An den Ufern haben fünf Dörfer damit begonnen, Schutzzonen und grüne Pufferstreifen anzulegen. Unter anderem wollen sie langfristig den Anteil an Ölpalmen verringern, die bis an das Ufer reichen. Im Rahmen des traditionellen Lubuk Larangan-Konzepts regulieren sie in einem 4,5 Kilometer langen Flussabschnitt außerdem den Fischfang. Zehn Dörfer, die den Fluss gemeinsam schützen wollen, haben zudem die River Watch Community KOMPAS gegründet. Darin sind besonders Jugendliche aktiv.

In der zweiten Projektphase sollen sechs weitere Dörfer in an Bord geholt werden: drei in Tanjung Jabung Barat und drei in Tebo. Außerdem wird das Projekt KOMPAS stärken.

Ölpalmen-Kleinerzeugende nutzen Methoden der regenerativen Landwirtschaft

536 RSPO-zertifizierte Kleinbäuerinnen und -bauern haben in der ersten Phase Schulungen zu Praktiken der regenerativen Landwirtschaft erhalten – Fokus: Bodenfruchtbarkeit. Dort lernten sie beispielsweise, wie man konventionellen durch biologischen Dünger ersetzt. Statt teure Chemikalien zu kaufen, können sie Materialien verwenden, die vor Ort oft schon vorhanden sind, etwa Ziegenurin oder leere Fruchtbüschel. Das verbessert die Bodenfruchtbarkeit und so langfristig das Wachstum der Palmen und schließlich auch die Erträge. Auf Demonstrationsplantagen setzten Kleinbäuerinnen und -bauern die Konzepte in die Tat um.

In der zweiten Projektphase gehen die Schulungen weiter: Neben Kleinbäuerinnen und -bauern in Tanjung Jabung Barat werden 200 Erzeugerinnen und Erzeuger in Tebo Trainings erhalten.

Projektpartner erfassen GPS-Daten

Aktuell sammelt Setara Jambi zwar Informationen über Anbauende in ihren Projektregionen. Für die Auswertung fehlen jedoch die Werkzeuge. Um das zu ändern, holt das Projekt in der zweiten Phase Koltiva ins Boot, einen Partner aus dem abgeschlossenen Mitgliederprojekt in Malaysia. Mit dem DSGVO-konformen System KoltiTrace sammelt das Projekt GPS-Daten der Kleinbäuerinnen und -bauern. Das hilft nicht nur bei der Planung künftiger Interventionen, sondern vereinfacht auch die Rückverfolgung des produzierten Palmöls. Diese ist eine wichtige Voraussetzung für die Erfüllung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) und damit den Marktzugang in Europa.

Die zweite Phase soll im September 2024 abgeschlossen werden.

Titelbild: © FONAP / FORTASBI