Nachhaltig erzeugtes Palmöl: FONAP engagiert sich konsequent für Verbesserungen der Zertifizierungssysteme

FONAP zum Greenpeace-Bericht: Wirkung von nachhaltigem Palmöl positiver auf Umwelt und Mensch als gar keine Zertifizierung.

Seit 2013 setzt sich das Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) e.V. für eine konsequente Verbesserung von Standards und Zertifizierungssystemen ein. Mit Blick auf den am 10. März veröffentlichten Greenpeace-Bericht “Destruction: Certified” betont Andreas Knoell, Generalsekretär der deutschen Palmöl-Allianz FONAP: “International anerkannte Nachhaltigkeitsstandards sind ein wichtiger Baustein, um Entwaldung und Menschenrechtsverletzungen entlang globaler Lieferketten zu begegnen. Fakt ist aber auch, dass weiterhin Herausforderungen für eine nachhaltige Palmölproduktion bestehen. Die Lösung kann aber nicht sein, sich von Zertifizierung generell loszusagen, sondern gemeinsam auf eine stetige Weiterentwicklung hinzuarbeiten.”

Kernziel der Aktivitäten der deutschen Multi-Akteurs-Partnerschaft FONAP ist deshalb die Mitwirkung an der weiteren Verbesserung anerkannter Zertifizierungssysteme wie der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), Rainforest Alliance (RA) oder International Carbon and Sustainability Certification (ISCC). FONAP orientiert sich bei der Formulierung der Verbesserungsanforderungen sowie der FONAP-Zusatzkriterien auch an den Forderungen der Palm Oil Innovation Group (POIG), die Greenpeace als Mitglied auch unterstützt. So hat FONAP mit Erfolg 2018 an der Überarbeitung der Prinzipien und Kriterien des wichtigsten Palmöl-Standards RSPO mitgewirkt.

Für das FONAP erfüllen Zertifizierungssysteme die Rolle, Mindestanforderungen an Nachhaltigkeit in der Palmölproduktion und Lieferkette glaubhaft zu überprüfen. Zertifizierung bezieht sich immer nur auf einen zertifizierten Betrieb oder eine Plantage, kann aber nicht strukturelle Probleme umfassend angehen. „Daher bringt sich FONAP in den Dialog mit Produzentenländern ein und unterstützt förderliche politische Rahmenbedingungen. Dazu zählen auch Sorgfaltspflichten auf der Nachfrageseite – sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene. In diesem Punkt entsprechen unsere Vorstellungen den Forderungen von Greenpeace“, erläutert Knoell.

Im Sinne eines Smart Mix sind Zertifizierungssysteme aus Sicht des FONAP eine gute freiwillige Ergänzung anderer Maßnahmen wie politischer Initiativen, zum Beispiel dem kommenden deutschen Sorgfaltspflichtengesetz, um Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten zu fördern. „Mit unserem seit 2018 bestehenden Kleinbauernprojekt gehen wir noch ein Schritt weiter: In Partnerschaft mit malaysischen Kleinerzeugern prüfen wir, welche ergänzenden Maßnahmen ebenso zu nachhaltigeren Produktionsweisen beitragen können“, erklärt Knoell abschließend.